
Longyearbyen
Longyearbyen - die nördlichste Stadtgemeinde der Welt! Nur 1.300 Kilometer vom Nordpol entfernt, liegt dieses faszinierende Verwaltungszentrum auf der Inselgruppe Spitzbergen. Mit rund 2.700 Einwohnern bietet Longyearbyen eine einzigartige Mischung aus Geschichte und Moderne.
Gegründet im Jahr 1906 von John Munroe Longyear als Bergarbeiterstadt, hat Longyearbyen eine bewegte Vergangenheit. Nach der Zerstörung durch die deutsche Wehrmacht im Jahr 1943 wurde die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut und erstrahlt heute in neuem Glanz. Longyearbyen ist nicht nur ein Ort der Geschichte, sondern auch ein Zentrum der Wissenschaft und Forschung. Hier befinden sich eine Außenstelle des norwegischen Polarinstituts. Ein besonderes Highlight ist das Svalbard Global Seed Vault, das wertvolles Saatgut aus aller Welt beherbergt.
Das Straßennetz von Longyearbyen ist etwa 40 Kilometer lang und verbindet keine anderen Orte. Schneemobile und Boote sind daher die Hauptfortbewegungsmittel. In der Umgebung können Sie Rentiere, Gänse und Polarfüchse in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten.
Der Bergbau spielt heute nur noch eine geringe Rolle, mit der Grube 7 als letzter aktiver Mine. Diese ist jedoch durch das Schmelzwasser des oberhalb liegenden Gletschers gefährdet und wurde durch die Corona-Pandemie sowie durch das Schmelzwasser schon öfters geschlossen.

Die sieben Inseln
Sjuøyane ist der norwegische Name, unter dem die Inseln bekannt sind, die sieben Inseln ist die wortwörtliche Übersetzung. Diese abgelegene und atemberaubende Region liegt auf 80°50´N und beherbergt Rossøya, die nördlichste Insel Europas. Die sieben Inseln bieten eine beeindruckende Vielfalt an metamorphem und magmatischem Gestein, das die karge und felsige Landschaft prägt. Obwohl die Inseln nicht vergletschert sind, sind sie von Treibeis umgeben, was ihnen einen einzigartigen, hocharktischen Charakter verleiht. Die Flora besteht hauptsächlich aus Flechten und Moosen, die sich an die extremen klimatischen Bedingungen angepasst haben. Hier finden sich Seevogelkolonien, darunter auch Papageitaucher und Elfenbeinmöwen. Zudem sind Walrosse und Eisbären häufige Besucher dieser Region, was Sjuøyane zu einem idealen Ort für Tierbeobachtungen und ein Paradies für Naturliebhaber und Ornithologen macht.
Jede der Inseln hat ihre eigene Geschichte und wurde von ihren Entdeckern benannt. So wurde beispielsweise Nelsonøya nach dem berühmten Admiral Horatio Nelson benannt, der laut einer Legende bei einem unerlaubten Jagdausflug beinahe von einem Eisbären angegriffen worden sein soll.

Hinlopenstraße
Die Wasserstraße ist eine 150 Kilometer lange und zwischen 10 und 60 Kilometern breite Passage, mit Packeis überseht, was die Durchfahrt häufig erschwert oder unmöglich macht, die Planung einer alternativen Route ist Grundvoraussetzung. Die Inseln, die sich in der Hinlopenstraße befinden, haben ein dunkles Erscheinungsbild da sie häufig karg, steinig und von Nebel sowie Treibeis umgeben sind. Es tummeln sich viele Eisbären auf den einzelnen Inseln, die basaltischen Intrusionen, kleine Hügel und Senken bilden perfekte Verstecke für die großen Tiere. Dieses Gelände, zusammen mit der starken Strömung, dem arktischen Wetter und dem Treibeis können Anlandungen mit den Zodiac erschweren oder unmöglich machen. Wenn diese erfolgreich sind, sind lange Wanderungen auf den Inseln unüblich. Kurze Spaziergänge sind aber lohnend, denn es finden sich viele bunte Blumen, Treibholz, alte Walknochen, Basaltsäulen und Kalkschutt mit Fossilien an den Stränden der vielen Inseln. Die Expeditionen, die in der Hinlopenstraße durchgeführt wurden, waren häufig wissenschaftlicher Natur oder für die Jagd von Eisbären, Füchsen und Walen.